Aktuelles
Gedenkveranstaltungen 80 Jahre Befreiung
15. April Lichter auf den Schienen
Vor 80 Jahren, am 15. April 1945 sind britische Truppen auf ihrem Vormarsch auf das KZ Bergen-Belsen gestoßen. Sie ahnten nicht, was sie erwarten würde! Mit Lichter auf den Schienen wollen wir an die Menschen erinnern, die ab 1940 bis zur Befreiung in Bergen-Belsen gefangen waren. Die Spuren dieser Zeit haben sie und ihre Familien ihr Leben lang geprägt und begleitet. Das Gedenken stand unter dem Motto
„Erzählt unsere Geschichte weiter!“
In diesem Sinne lasen Mitglieder der Gruppe Südheide Bun(d)t Berichte von Überlebenden über ihre Ankunft in Viehwaggons auf der Rampe.
Frauen und Kinder, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, haben Lieder aus ihrer Heimat gesungen.
26. April Gedenkveranstaltung mit Leonard Lewin


Was tun Kinder in einem Konzentrationslager? Haben sie gespielt? Womit? Konnte das Spiel eine Hilfe sein im Umgang mit Gewalt und Tod? Zu diesen Fragen lesen Mitglieder von Südheide Bun(d)t Berichte von Überlebenden, die damals Kinder waren.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand unser Gast Leonard Lewin, der als Sechsjähriger von der britischen Armee befreit wurde. Sein Vater war kurz vor der Befreiung gestorben, seine Mutter kurz danach. So kam er ganz allein ohne Eltern in die Niederlande zurück. Er wuchs bei Pflegeeltern auf.

Leonard Lewin mahnte in seiner Rede (sinngemäß ins Deutsche übersetzt):
„Mein Wunsch ist es, dass Menschen, unabhängig von allen Unterschieden, gleichberechtigt zusammenleben. Meiner Meinung nach ist die Grundlage allen Elends das Denken in “wir” und “sie”. Politische Differenzen wird es immer geben, aber in einer demokratischen Gesellschaft gibt es Möglichkeiten, unsere Differenzen friedlich zu lösen.
Bitte lasst unsere Gleichheit als Menschen immer an erster Stelle stehen.
Wenn ich eine Lehre aus dem ziehen darf, was hier und anderswo in den Jahren geschehen ist, an die wir uns in diesen Tagen erinnern, dann ist es Folgendes: Den Gegensatz zwischen "uns" und "ihnen" zu kultivieren, jegliches Denken in Zuordnungen, kann zu den schrecklichsten Dingen führen und selten zu etwas Gutem.“
Es waren viele Überlebende mit mehreren Generationen gekommen, passend zum Appell: "Erzählt unsere Geschichte weiter!"

Unter den etwa 200 Teilnehmenden war auch Albrecht Weinberg, der mit seinen 100 Jahren nicht müde wird, sich gegen das Vergessen öffentlich einzusetzen.

Ein Video der Veranstaltung ist unter dieser Adresse zu finden.
27. April Gedenkveranstaltung der Landes Niedersachsen
Mitglieder der AG Bergen-Belsen verteilen am Eingang Blumen und Steine an die Gäste zum persönlichen Gedenken.
28. April Gedenkveranstaltung in Tröbitz
Kurz vor der Befreiung wurden noch drei Züge mit der kostbaren „Austauschware“ wieder von der Rampe mit unbekanntem Ziel weggeschickt. Der sog. „Verlorene Zug“ irrte 14 Tage durch alle Fronten, bis der Zug schließlich in der Nähe des kleinen Ortes Tröbitz zum Stehen kam.




Angela Tiede, die mit anderen Mitgliedern der AG Bergen-Belsen die Reise begleitet hat, hat darüber einen sehr berührenden und informativen Reisebericht geschrieben.
Siehe unter dieser Adresse.
Quelle Fotos:
AG Bergen-Belsen e.V.
Martin Bein, Stiftung Nds Gedenkstätten